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352 Route 14.BEISÂN. Jordanthal. Die westliche Seite des Ghôr ist hier sehr breit; als letzte
Ausläufer der Berge ragen einige Hügel in der Ebene hervor. Nordwärts
gelangt man von Kaʿûn in 1 St. nach Tell Umm el-ʿAschera (vielleicht =
Mutter der Astarte). Von hier reitet man, indem man verschiedene kleine
Trockenrinnen passirt, in 1 St. nach Beisân ( 120m).

Historisches. Beisân entspricht dem alten Bethschean, das im Stamm-
gebiet
von Manasse lag (Jos. 17, 11). Während der Richterzeit war die
Stadt im Besitz der Kanaʿaniter (Richter 1, 27 ff.) und auch noch wäh-
rend
der Regierung Saul’s wenigstens nicht von Israeliten bewohnt. Der
Leichnam Saul’s wurde an die Mauer von Bethschean geschlagen
(I Sam. 31, 10). David scheint B. erobert zu haben. Einer der Amtmänner
Salomo’s residirte hier (I Kön. 4, 12), doch wurde B. nie eine jüdische
Stadt (vgl. II Macc. 12, 30 und ebenso noch in viel späterer Zeit). Die Stadt
hat später, seit dem von Herodot erwähnten Einfall der Scythen, den
Namen Scythopolis erhalten, wohl aus dem Grunde, weil Angehörige dieses
Volkes sich hier für längere Zeit festsetzten. Aber der ursprüngliche
Name wurde erhalten, wenn auch in etwas modificirter Form. Scytho-
polis
gehörte zum Zehn-Städtebund (Decapolis); Alexander Jannaeus kam
hier mit Cleopatra zusammen. Pompejus marschirte über Scythopolis
nach Judaea, Gabinius baute die Stadt wieder auf und befestigte sie. In
christlicher Zeit war sie der Sitz eines Bischofs: sie war Geburtsort des
Basilides und des Cyrillus. Zur Zeit der Kreuzzüge war sie unter ihren
beiden Namen bekannt. Saladin eroberte die Stadt mit Mühe und über-
gab
sie den Flammen. Von den zahlreichen Palmbäumen, die hier ge-
standen
haben sollen, sah Yâkût im Anfang des 13. Jahrh. noch zwei.

Das Dorf und die Ruinen von Beisân liegen in einer Bucht am Rande
der grossen Thalebene Jesreel, wo diese in etwa 100m hoher Abdachung
gegen das Ghôr abfällt. Durch das breite Thal fliesst an den nördlichen
Hügeln der Bach Djâlûd, nördlich vom Tell Beisân. Die Gebirgsformation
ist vulcanisch, das Gestein Basalt. Das heutige Dorf liegt S. vom Hügel,
von verschiedenen Bächen umgeben. Der Umfang der alten Stadt reichte,
nach den Ueberresten zu schliessen, weit über den des jetzigen Dorfes
hinaus. Das Kasr (Schloss) ist modern arabisch. Auf der S. und SW.-
Seite
des Tell stehen verschiedene Ueberreste von Tempeln, alles aus
Basalt, nur die Säulen nicht; von den letzteren stehen etwa zwei Dutzend.
Ebenfalls bei dem niedrigen Platze S. vom Tell liegt ein grosses, von
Gras überwuchertes Theater von 55m Durchmesser; es scheinen 12 Reihen
von Bänken vorhanden gewesen zu sein. Die inneren Verbindungsgänge
und Ausgänge sind noch erhalten. Etwas unterhalb des Theaters ist über
den Nahr Djâlûd ein schöner römischer Bogen gezogen, vielleicht ein
Stück der Umfassungsmauer der Stadt. Der Tell wird von der W.-Seite
bestiegen; oben sind noch Spuren der dicken Mauer, die den Gipfel um-
gab
, sichtbar, so wie ein halb erhaltenes Portal. Die Aussicht reicht
bis nach Zerʿîn im Thal Jesreel hinauf; gegen S. und O. sieht man in
das Ghôr, jenseits im O. auf Kalʿat er-Rubûd u. a. NO. vom Tell in
der Felswand finden sich eine Reihe alter Felsgräber, theilweise mit
Thüren, die sich in steinernen Angeln drehen. Einige Gräber enthalten
Sarcophage.

Von Beisân nach Zerʿîn (3 St. 50 Min.) führt ein bequemer Weg
längs des Baches Djâlûd aufwärts zwischen dem Djebel Fakûʿa (Gebirge
Gilboʿa, S. 359) l. S. und den Abhängen des Djebel Dahi (553m), des sog.
kleinen Hermon r. N. (mit einem Weli). Das Thal hat reichlich Wasser.
Nach 15 Min. sieht man Ruinen r.; nach 55 Min. erreicht man einen
runden Hügel, der Tabor liegt fast direct N.; nach 38 Min. kommt man
zu den Ruinen von Bêt Ilfa, nach 35 Min. zu Tell Schêch Hasan mit Rui-
nen
und Quellen. In 50 Min. erreicht man das schöne Reservoir, wel-
ches
die reiche Quelle ʿAin Djâlûd bildet, am NO.-Ende des Gilboa-Ge-
birges
. Von hier reitet man in 35 Min. nach dem Tell Zerʿîn (S. 359).


Von Beisân nach Tabarîye (ca. St.), ein sehr heisser Weg, da man
in einer Senkung von etwa 180m unter dem Meeresspiegel dahinreitet.
Erst steigt man durch Gebüsch nach NNO. hinunter; dann folgt man eine